Das Ziel unseres diesjährigen Chorausflugs war Bamberg. Unser Chormitglied Uwe Franke hat dazu einen Zeitungsartikel verfasst, den wir Euch nicht vorenthalten möchten.
Chorisma singt trotz Verbots im Bamberger Dom
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Am vergangenen Wochenende hat ein Chorausflug die Sängerinnen und Sänger des bekannten Weissensteiner Gospelchors Chorisma ins fränkische Bamberg geführt. Schon beim nächtlichen Spaziergang durch die mittelalterliche Stadt wurde ihnen deutlich, warum das barocke Bamberg zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die verwinkelten Gassen atmen die über 1000jährige Geschichte seit Kaiser Heinrich II und der Nachtwächter weiß um viele gruselige Begebenheiten in den Mauern der Stadt. Die beachtliche Zahl von neun Brauereien begründen Bambergs Ruf als Bierstadt und sorgen dafür, dass die Sängerkehlen nicht austrocknen, auch wenn das dunkle Rauchbier nicht jedermanns Sache ist. Seit der Stadtführung am Samstagvormittag wissen alle, dass es im Mittelalter durchaus normal war, etwas auf dem Kerbholz zu haben, warum die meisten „stein“reich sind und was die für den spät zurückkehrenden Ehemann unangenehme Gardinenpredigt der Gattin mit dem häuslichen Himmelbett zu tun hat, auf dessen hohe Kante er sein Geld legte.
Am Nachmittag stand ein Besuch des weltberühmten Bamberger Doms auf dem Programm. „Bitte absolute Ruhe“ fordert ein großes Schild am Eingang dieses majestätischen Bauwerks aus dem 11ten Jahrhundert. Obwohl mehr als 200 Besucher anwesend sind, herrscht totale Stille. Selbst Flüstern würde wegen der perfekten Akustik stören. „Ein Traum, hier zu singen“ denkt nicht nur Chorleiterin Elke Lang. Und dann passiert es. Wie zufällig sammelt sich der Chor vor den Stufen des Altars. Im leisesten Pianissimo ertönt „The Lord is in his holy temple“, um nach 40 Sekunden im Fortissimo zu enden. Die kalten Mauern werfen den Schlussakkord warm zurück, die überraschten Besucher strahlen – nur nicht der Aufseher, der plötzlich vor dem Chor steht. „Es ist streng verboten, hier ohne Erlaubnis zu singen“, wird Chorisma zurechtgewiesen. Doch die Obrigkeit ist wohl selbst beeindruckt, zeigt sich einsichtig und erlaubt einen zweiten Song. Mit „Goin‘ up Yonder“, das wie für diesen Dom geschaffen ist, endet der kurze improvisierte Auftritt scheinbar ohne weitere Konsequenzen.
Als Elke Lang anschließend erläutert, wo Weissenstein liegt und erzählt, dass der Chor seinen Ausflug am Sonntag mit einem Besuch der Messe im Dom beenden wolle, kommt das unerwartete Angebot, die Feier musikalisch zu begleiten, dieses mal mit ganz offizieller Erlaubnis. So kommt Chorisma am folgenden Tag zu seinem zweiten Auftritt an dieser weltberühmten Stätte und wird mit herzlichem Applaus für seinen perfekten a-capella Gesang verabschiedet.
Jetzt blickt Chorisma mit Spannung auf sein nächstes Event. Auf Einladung der EMAG in Salach wird der Chor am 26. November im Rahmen der NWZ Aktion „Gute Taten“ ein Adventskonzert im für die Gruppe typischen Stil geben. Damit wird eine langjährige Tradition fortgesetzt, die den Sängerinnen und Sängern ans Herz gewachsen ist.
Weitere Impressionen vom Ausflug finden sie in unserer Bildergalerie.